Infos: Ursachen häuslicher Gewalt!
Männer wie Frauen sind von dem Corona Virus und der Gefahr an COVID-19 zu erkranken gleichermaßen betroffen. Allerdings weisen erste Untersuchungen darauf hin, dass der Anteil der Männer bei schweren Krankheitsverläufen und den Sterbefällen höher liegt. Das wird bisher auf sowohl unterschiedliche hormonelle Ursachen als auch auf unterschiedliche Lebensstile und Vorerkrankungen zurückgeführt. Die Global Action on Men’s Health (GAMH) ruft aktuell in einer Erklärung zum Thema „Covid-19 und Männer“ dazu auf, dementsprechend geschlechtersensible Maßnahmen für alle Geschlechter zu ergreifen.
Eine besondere Herausforderung in der Corona-Krise ist die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung. Noch immer nehmen in der Regel Männer die Hauptverdienerrolle ein, Frauen hingegen verdienen weniger, arbeiten eher in Teilzeit und tragen die Hauptlast der familialen Sorgearbeit. Mit teilweisem Shutdown, Kontaktbeschränkungen und Kindern, die zuhause von den Eltern beschult werden müssen, verstärkt sich diese Arbeitsteilung – mit der Gefahr einer Retraditionalisierung. Der Druck auf Frauen und Mütter steigt, beruflich zurückzustecken und sich vornehmlich um Kinder und Haushalt zu kümmern je länger Kitas und Schulen im Notbetrieb laufen. Doch auch der Druck auf Männer steigt, einerseits trotz Shutdown und Kurzarbeit die finanziellen Erfordernisse der Familien zu sichern, andererseits zuhause ihre Partnerinnen zu entlasten und ihren Anteil der Sorge- und Hausarbeit zu übernehmen. Viele Väter machen dies auch und bringen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein, um den veränderten Familienalltag in Corona-Zeiten am Laufen zu halten. Insofern kann die Corona-Krise auch ein Lernfeld sein für mehr Partnerschaftlichkeit und Väterlichkeit: Einerseits unmittelbarer zu erfahren, wie viel Arbeit in Sorge- und Hausarbeit steckt, andererseits aber auch mehr teilzuhaben am Leben ihrer Kinder und neue wertvolle Erfahrungen zu machen.
Home Office, Home Schooling, Kontaktbeschränkungen und die Reduktion auf die Kernfamilie führen oft aber auch zu mehr Stress, mehr Konflikten und im schlimmsten Fall auch zu Gewalt: gegen Frauen, gegen Kinder; aber auch gegen Männer. Notwendig ist es, öffentlich darauf aufmerksam zu machen und Hilfe und Unterstützung anzubieten, sei es für Männer die in Gefahr geraten, die Beherrschung zu verlieren, sei es für Frauen, Kinder und Männer als Betroffene von Gewalt.